Am Samstag, den 09. Oktober 2021 traten insgesamt 12 Hundeführer mit Jagdhunden verschiedener Rassen zur jagdlichen Brauchbarkeitsprüfung an. Bei sonnigem Herbstwetter wurden vier Deutsche Jagdterrier, zwei Kleine Münsterländer, ein Foxterrier, ein Deutsch Drahthaar, ein Deutsch Kurzhaar, ein Rauhaarteckel, ein Deutscher Wachtelhund sowie eine Steirische Rauhhaarbracke auf die wichtigsten Grundanforderungen eines jagdlichen Einsatzes geprüft.
Nach einer kurzen Einweisung durch die sechs Leistungsrichter an der Külsoer Mühle wurden die Teilnehmer auf zwei angrenzende Jagdreviere verteilt.
Als erste Disziplin wurden die Hunde auf Gehorsam (Fachgruppe A) sowie auf ihre Bindung zum Hundeführer geprüft. Neben der Leinenführigkeit wurde auch der Gehorsam des freilaufenden Hundes auf Pfiff oder Zuruf sowie die Schussfestigkeit der Hunde überprüft. Zum Abschluss der Fachgruppe Gehorsam wurde ein improvisiertes Treibern durchgeführt. Dabei war es die Aufgabe der Hundeführer, den Hund trotz des Trubels am Stand ruhig zu halten.
Im Anschluss stand die Schweißarbeit (Fachgruppe D) an. Dazu musste jedes Gespann aus Hund und Hundeführer eine 600 Meter lange Übernacht-Wundfährte, in diesem Fall aus Damm- und Schwarzwildblut, bis zu einem simulierten frischen Stück Wild, in diesem Fall eine Wildschweinschwarte, erarbeiten. Bei dieser Disziplin wurden die Hunde durch teilweise frische Dammwildfährten abgelenkt, was aber wiederum sehr nah an die Praxis einer echten Totsuche heranführte.
Im letzten Prüfungsteil wurde das Stöbern (Fachgruppe F) begutachtet. Dazu wurden die Hunde jeweils einzeln von ihren Hundeführern geschnallt und in eine Fichtendickung geschickt. Als Ziel der Disziplin mussten die Hunde die Dickung selbständig durchstöbern, darin befindliches Wild aufstoßen und laut jagend verfolgen.
Trotz unterschiedlicher Qualität der Leistungen konnten die strengen Richter allen Prüflingen am Ende das Prädikat “bestanden” bescheinigen. Im Anschluss fanden sich alle Teilnehmer und Helfer wieder bei der Külsoer Mühle ein, wo die Ergebnisse unter den Klängen des Jagdhorns feierlich verkündet wurden. Für die besten Teilnehmer haben verschiedene Sponsoren aus dem Landkreis Wittenberg kleine Ehrenpreise spendiert. Dazu zählten zwei Präsentkörbe von Edeka Habedank sowie jeweils ein Gutschein der Firmen Waffen-Schill, Waffen-Bonk und der Jagdschule Diana. Besonders erfreulich ist hervorzuheben, dass viele junge Jäger, sogenannte “Erstlingsführer” mit ihren Hunden an dieser nicht leichten Prüfung teilnahmen. Im Landkreis Wittenberg steht also hoffnungsvoller Jägernachwuchs zur Verfügung, der sich trotz vieler Erschwernisse und Verunglimpfungen den zeitaufwändigen und schwierigen Anforderungen der Hundeausbildung stellt, um auch in Zukunft eine waid- und tierschutzgerechte Jagdausübung zu gewährleisten.