Erfolgreiche Zusammenarbeit von Landwirten und Kreisjägerschaft

Es ist Sonntagmorgen um 5:30 Uhr. Die Sonne steigt gerade am Horizont über den noch nebelverhangenen Elbwiesen bei Segrehna empor. Im hohen Gras liegen die Ricken mit ihren erst frisch gesetzten Kitzen . Heute soll die erste Mahd stattfinden. Das Mähwerk stellt eine tödliche Gefahr für die noch immobilen Kitze dar. Aus diesem Grund hat sich eine Gruppe aus Mitgliedern der Kreisjägerschaft Wittenberg, Vertretern des Bauernverbandes, den ansässigen Landwirten und der RWDG e.G. & AGRAVIS Ost zusammengefunden. Ihr gemeinsames Ziel ist es, durch den Einsatz einer Drohne mit hochauflösender Wärmebildkamera die Rehkitze zu finden, zu markieren und so vor dem sicheren Tod zu bewahren. Nach einer kurzen Einweisung wird die Drohne gestartet. Der Einsatz der Wärmebildtechnik ist nur in einem geringen Zeitfenster möglich, da sich der Boden mit aufsteigender Sonne immer stärker erwärmt und so eine sichere Unterscheidung von Kitz und Umgebung nicht mehr möglich ist. Nach einem kurzen Probeflug spürt die Drohne das erste Rehwild auf. Die Ricken springen ab und kurz danach sind zwei Kitze auf dem Display zu erkennen. Die Drohne schwebt nun etwa 50 Meter über dem Boden. Die Drohnenführerin informiert die anderen Retter über den genauen Ort. Als sich drei Personen im hohen Gras nähern, springen beide Kitze ab. Sie sind zum Glück schon so weit entwickelt, dass sie sich selbstständig in Sicherheit bringen können. Etwas später spürt die Drohne dann zwei weitere Kitze auf. Bei diesen ist der Fluchtinstinkt noch nicht ausgeprägt. Sie bleiben einfach liegen. Die Liegestellen der beiden Kitze müssen nun markiert werden. Gut sichtbare, weiße Stäbe zeigen später dem Maschinenführer an, welche Bereiche er großzügig umfahren soll. Ohne die beherzte Gemeinschaftsaktion der Jäger und Landwirte würden die Kitze wahrscheinlich der Mahd zum Opfer fallen. Alle Beteiligten freuen sich daher sehr über diese gelungene Rettungsaktion.

Fotos: RWDG e.G. & AGRAVIS Ost